Rettungshunde

Die Veritas Ambulanz Rettungshunde wurden im Jahr 2014 als ehrenamtliche Einheit in die ehemals mfs Rettungsdienst gGmbH, jetzt Veritas Ambulanz und Rettungsdienst gGmbH mit Sitz in Kelsterbach, integriert. Derzeit verfügen wir über die Standorte Südhessen, Mittelhessen und den Bereich Mainz/Bingen. Insgesamt stehen derzeit über 40 Rettungshundeteams in den einzelnen Standorten zur Verfügung. Besonders durch unsere polizeilich geprüften Mantrailer in Hessen und Rheinland-Pfalz werden wir durchschnittlich bis zu 80 mal pro Jahr durch die Polizei Hessen bzw. das Lagezentrum des Innenministeriums Rheinland-Pfalz alarmiert.

Ausstattung

Für die rund 60 – 80 Einsätze pro Jahr stehen der Rettungshundestaffel eine umfangreiche Ausrüstung zur Verfügung. Für die Einsatzführung und den Transport von Personal und Hunden stehen den Einsatzkräften ein Kommandowagen (KdoW), sowie zwei Mannschaftstransportwagen und ein Gerätewagen Hund zur Verfügung.

Zusätzlich zu unseren Mantrailern und Flächensuchhunden steht eine UAV (Drohne) mit integrierter Wärmebildkamera zur Suche nach Vermissten zur Verfügung.

Mantrailer

Mantrailer – auch genannt Personenspürhunde (PSH) – suchen im Gegensatz zu den Flächen-/ und Trümmerhunden überwiegend in urbanen Gebieten nach dem Individualgeruch eines Menschen. Hierzu ist es erforderlich, einen Geruchsträger von der vermissten Person im Vorhinein sicherzustellen. Dabei ist es wichtig, dass dem Geruchsträger keinerlei Gerüche anhaften außer dem der vermissten Person. Mantrailer arbeiten im Vergleich zu den oben genannten Ausbildungssparten an einer Leine von bis zu 10m Länge.

Flächenhunde

Flächensuchhunde werden überwiegend in der freien Natur eingesetzt. Dabei durchkämmen sie große Areale von mindestens 30.000 Quadratmetern in der Freisuche. Das bedeutet, dass sie ohne Leine großflächig und trotzdem in Zusammenarbeit mit ihrem Hundeführer taktisch das vorgegebene Gebiet abarbeiten.

Bei Auffindung der hilflosen Person zeigt ein Flächenhund den Standort dieser z.B. durch Verbellen an, bis der Hundeführer eintrifft. Ausgebildet werden jedoch nicht nur die sogenannten „Verbeller“, sondern auch Rück- und Freiverweiser – ganz nach den individuellen Vorraussetzungen seitens der Hunde.

Trümmersuchhunde

Bei der Trümmersuche muss der Hund eigenständig den Trümmerkegel abarbeiten, da aufgrund der Einsturzgefahr ein Betreten der Einsturzstelle von Menschen untersagt ist.

Hierbei lernt der Hund zwischen alten und frischen menschlichen Gerüchen zu unterscheiden. Das „Eindringverhalten“ wird bereits am Anfang der Ausbildung gefördert, da sich der Hund einen Zugang im Trümmerkegel eigenständig suchen muss, um auch die teilweise tiefer liegenden, u.U. eingestürzten Stockwerke zu erreichen.

Unterstützt werden die Hunde bei Trümmereinsätzen durch technische Ortung.

Mitmachen

Zur Ausbildung eignet sich grundsätzlich erst einmal fast jede Hunderasse, jedoch sollten die Hunde möglichst über eine mittlere Größe verfügen. Hunde mit verkürzten Nasen sind wegen einer geringeren Anzahl der Riechzellen weniger geeignet.

Eine wichtige Rolle spielen neben der Aufgeschlossenheit dem Menschen gegenüber eine gute Beziehung zwischen dem Menschen und seinem Hund und vor allem das Alter. Da die Ausbildung von Hund und Mensch durchschnittlich 2 Jahre beträgt und der Hund bei seiner Erstprüfung nicht älter als 6 Jahre sein darf, sollte der Hund bei Beginn der Ausbildung nicht älter als 3 Jahre sein. Den Aufbau bereits auf spielerische Art im Welpenalter zu beginnen ist jedoch am förderlichsten.

Zur Ausbildung der Hundeteams gehört selbstverständlich auch eine fortlaufende Weiterbildung der Hundeführer in BOS Sprechfunk, UVV (Unfallverhütungsvorschriften), Kynologie (die Lehre von Rassen, Zucht, Pflege, Verhalten, Erziehung und Krankheiten), Erste Hilfe Hund, Erste Hilfe Mensch, Karte/Kompass und Einsatztaktik. Auch die Unterordnung (Grundgehorsam) spielt eine wichtige Rolle für das Mensch-/Hundteam, um eine für die mfs Rettungshundestaffel zuverlässige Einheit darzustellen.

Grundsätzlich sollte jedem vor dem Beginn der Ausbildung bewusst sein, dass es sich um Arbeit mit ernstem Hintergrund handelt.

Ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft, also viel Zeit in die Ausbildung aller Teams investieren zu wollen, zuverlässig und loyal zu sein sowie eine kooperative Grundeinstellung mitzubringen, ist dabei Grundvoraussetzung.

Alexander Peschges

Leiter Rettungshundestaffel